Kurz zu mir – als Künstler

 

Am Ende meiner Schulzeit stand ich vor einem Dilemma: Interessiert an philosophischen Themen und voller Begeisterung im künstlerischen Schaffen, musste ich mich entscheiden, welche dieser beiden Disziplinen ich im Studium vertiefen wollte.

Mir schien es sinnvoller, Philosophie zu studieren, da ich befürchtete, ein Kunst-Studium würde meine eigenen Ideen zu stark beeinflussen.

Die Erhaltung des eigenen Stils schien mir damals im künstlerischen Bereich wichtiger als im Bereich der Philosophie, in dem ich sehr gerne von vorher Gedachtem profitiere. Nietzsche, Heidegger, Merleau-Ponty, Sartre und Foucault sind dabei meine ersten „Ansprechpartner“.

Das aufgenommene Studium, das ich 2006 mit einer Arbeit über Intersubjektivität abschloss, sollte jedoch mein künstlerisches Schaffen nicht bemsen, sondern vielmehr meiner Kunst als Fundament dienen.

Die Philosophie ist während meiner Arbeit zugleich Prolog und Epilog.

Die Produktion ereignet sich so gesehen als Drama.

Zwischen Philosophie und Kunst, Theorie und Praxis, Wort und Bild, Gedanke und Ausdruck entstehen Bilder der Unschärfe – werden Zwischen-Räume frei, die neue Blickwinkel auf alte Fragen generieren.

Zwischen 1995 und 2014 lebte ich im Wohnprojekt „ProWoKultA“ (Projet für Wohnen, Kultur und Aktion) zu dessen ersten Generation ich gehörte.

Dort hatte ich das Glück, mit Anne Imhof (Performance-Künstlerin), Nadine Franczkowski (Fotografin), Ulf Soltau (Gärten des Grauens), Alexander Lange, Gregor Knüppel und Arne Stevens („Substanz T“ / Band aus Frankfurt) sowie Jörg Eberle („Rabenhirn“ Geräuschsemanzipation / Endart (Rüsselsheim)) meinen Alltag zu verbringen. In dieser Phase entstanden auch viele gemeinsame Projekte, die leider nur auf Festplatten festgehalten wurden und längst ins digitale Nirvana übergegangen sind.

            Aushang zur Ausstellung „Dessins“ in der Galerie „Haut Pavé“ (Paris) im März/April 2002 http://www.haut-pave.org/exposants/inside/Zeich.html